Palettenproduktion massiv betroffen
Vor gut einem Monat hat mit dem Angriff Russlands der Krieg in der Ukraine begonnen. Die Auswirkungen des Krieges auf die deutsche Holzwirtschaft sind indes spürbar. Holzverarbeitende Betriebe sind unmittelbar betroffen. HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner machte dies in einem kürzlich veröffentlichten Kommentar im Newsletter des Bundesverbandes deutlich.
Steigende Preise, Teilemangel und fehlende Fachkräfte
Dem Bundesverband zufolge sehen wir uns mit steigenden Schnittholz-, Holzwerkstoff-, Energie- sowie Kraftstoffpreisen konfrontiert. Außerdem besteht inzwischen eine Knappheit an Nägeln, die für die Produktion von Paletten unabdingbar sind.
Da Teile aus Russland, Belarus, der Ukraine fehlen bzw. die Strom- und Gaspreise kaum zu bezahlen sind, werden Fertigungen gedrosselt, teilweise abgeschaltet.
Hinzu kommt, dass über 100.000 LKW-Fahrer fehlen, da sie für ihr Land im Kriegseinsatz sind oder ohne Geld an europäischen Autobahnen feststecken.
Zukunft der Palettenhersteller ungewiss
Ob die deutschen Hersteller von Paletten die Ausfälle des Exports kompensieren können, ist momentan noch nicht abzuschätzen. Eine Analyse der Auswirkungen auf die eigene Wirtschaft sei laut Bundesverband durch die enorme Komplexität und die vielschichtigen internationalen Verflechtungen momentan nicht vollumfänglich umsetzbar. Das fehlende kleine Rädchen im Getriebe sind derzeit C-Produkte und kleine Teile. Der HPE setzt sich nun auf nationaler, EU- und internationaler Ebene für die Interessen von Herstellern von Paletten, Kisten und Kabeltrommeln ein.
Wir können für unseren Betrieb die Fertigung für unsere Stammkunden aufrechterhalten und die bisher übliche Versorgung sicherstellen. Zusätzliche Rohstoffe für neue Kunden stehen uns allerdings nicht zur Verfügung. Aus diesem Grund können wir aktuell keine neuen Kunden aufnehmen.
Große Hilfsbereitschaft der holzverarbeitenden Betriebe
Der Bundesverband lobt die enorme Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt der Menschen. So haben viele HPE-Mitglieder gesammelt oder LKWs, Paletten und Kisten zur Verfügung gestellt. Einige fahren selbst nach Polen an die Grenze, während in Deutschland die Firma durch gute Teamarbeit weiterläuft.
Geschäftsführer Marcus Kirschner appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung unserer Branche. So müsse auf die hohe Bedeutung der Holzbranche hingewiesen werden, denn Lebensmittel werden zu Großteilen auf Paletten transportiert.