Schutzgebiete im Wald

Holznutzung und Naturschutz – Teil 3

Was sind ausgewiesene Schutzgebiete in Deutschland und was bedeutet das genau? Unter Schutz stehen 90 Prozent der deutschen Wälder bzw. erfüllen wichtige Schutzfunktionen. Das sind zum einen Nationalparks oder Naturschutzgebiete und zum anderen Areale nach Forstrecht wie Wasser- und Bodenschutzwälder. Auch Gebiete, die nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) ausgewiesen sind, gehören dazu. Diese ist Teil des Schutzkonzepts „Natura 2000“. Die FFH-Gebiete machen bundesweit zehn Prozent der Landesfläche aus, wovon der Waldanteil ca. 60 Prozent beträgt.

Schutzzweck hat in Nationalparks und Naturschutzgebieten oberste Priorität 

Man unterscheidet zwischen Landschaftsschutzgebieten sowie Nationalparks und Naturschutzgebieten. In Landschaftsschutzgebieten ist die Waldbewirtschaftung kaum eingeschränkt. In Nationalparks und Naturschutzgebieten haben Naturschutzziele die höchste Priorität. Alle anderen Nutzungen haben sich dem Schutzzweck unterzuordnen. Demzufolge ergeben sich große Bewirtschaftungseinschränkungen.

Naturschutzgebiete nach § 23 Bundesnaturschutzgesetz

Nach § 23 Bundesnaturschutzgesetz dienen Naturschutzgebiete der Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen (Biotopen) sowie der daran gebundenen wildlebenden Tier- und Pflanzenarten. In Deutschland gab es Ende 2020 8.902 Naturschutzgebiete. Die Naturschutzgebietsfläche in Deutschland beträgt 2.685.692 Hektar (ebenfalls Stand 2020). Das entspricht 6,5 Prozent der Landesfläche Deutschlands. In den letzten Jahren ist die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete stark gestiegen.

Nutzungsverzicht: Bedeutung von Totholz für die Artenvielfalt

Wenn Bäume absterben, zersetzt sich ihr Holz und wird zu Totholz. Dieses Totholz benötigen seltene Arten, wie Pilze, Flechten, Insekten und Vögel, als ihren Lebensraum. Sie finden dort Nahrung, Unterschlupf und Brutgelegenheit. Somit ist Totholz ein wichtiger Faktor für die biologische Vielfalt. Während früher das meiste Totholz entnommen und für die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz genutzt wurde, wird heute für die nachhaltige Waldbewirtschaftung ein angemessener Totholzanteil zum Schutz der biologischen Vielfalt im Wald belassen.

    Quellen: HPE – Deutsche Waldtage; BMEL, Hintergrundinformationen zu den DWT 2023

    Bundesamt für Naturschutz (www.bfn.de) sowie DFWR (www.forstwirtschaft-in-deutschland.de); BMEL, Hintergrundinformationen zu den Deutschen Waldtagen 2023

    Siehe auch HPE Website: Ökobilanz (hpe.de) Den Flyer können Sie beim HPE erhalten.

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