ARD und Bayerischer Rundfunk berichten über Auswirkungen des Krieges

„Lieferengpässe durch Putins Krieg – Genervte Verbraucher, frustrierte Unternehmer“

In unserem letzten Blogbetrag haben wir bereits über die Auswirkungen des Krieges auf die deutsche Holzwirtschaft berichtet. Nun kann man auch ein Statement unseres Betriebes in der Sendung „Report München“ unter dem Titel „Lieferengpässe durch Putins Krieg – Genervte Verbraucher, frustrierte Unternehmer“ anschauen.

Tobias Lüffe-Baak im Interview zu den Auswirkungen des Krieges auf die Palettenindustrie

Holzverarbeitende Betriebe sind anhaltend von gestörten Lieferketten betroffen. Eine Besserung der Lage ist momentan nicht in Sicht. In den Medien wird demzufolge über diese prekäre Situation in mittelständischen Unternehmen berichtet. Über den Hauptverband der deutschen Holzindustrie HDH e.V. und den Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. hat der Sender Kontakt zu uns aufgenommen. Am 27.04.2022 hat Redakteurin Friederike Wipfler mit ihrem Team einen Beitrag in unserem Säge- und Palettenwerk gedreht.

Kleine Dinge wie Nägel machen große Probleme

Erst waren es die Folgen der Pandemie, jetzt sind es die Auswirkungen des Krieges Russlands gegen die Ukraine: Die gestörten Lieferketten treffen mittelständische Unternehmen besonders schwer. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die das große Ganze ausmachen.So berichtet Tobias Lüffe-Baak im Interview: „Dieses Rohmaterial für die Nägel, das kommt zum ganz großen Teil aus der Ukraine, aus Weißrussland, aus Russland. Und diesen Rohdraht, den unsere Nagellieferanten dort kaufen, der steht jetzt halt nicht mehr zur Verfügung. Und von diesem Problem, ist die Branche relativ überrascht gewesen.“ Ungefähr 70 Nägel stecken in einer Palette.

Die Nachfrage an Paletten ist immens

Horteten die Menschen zu Beginn der Pandemie Klopapier in Massen, so sind es aktuelle Paletten, die besonders begehrt sind. Unser Betrieb kann sich momentan vor Anfragen kaum retten, aber die Paletten müssen schließlich auch erst einmal produziert werden. So berichtet Tobias Lüffe-Baak weiter: „Im Moment werden wir mit Anfragen bombardiert. Also 40-50 Anfragen am Tag ist nicht ungewöhnlich, die also per E-Mail, per Telefon oder Webseite reinkommen.“ Viele dieser Anfragen müssen abgesagt werden. Im Moment können wir nur unsere Stammkunden beliefern, denn es fehlt nicht nur an Nägeln.

Ohne Paletten keine Globalisierung

„Aus Minsk, da kommt ein Teil des Schnittholzes, was wir bis Kriegsbeginn gekauft haben.“, so Tobias Lüffe-Baak. Das Schnittholz aus Belarus können wir aufgrund des Embargos nicht mehr beziehen und müssen unsere Lieferketten entsprechend umplanen. Im Grunde funktioniert die Globalisierung nicht ohne Paletten. Allein im letzten Jahr wurden in Deutschland 120 Millionen Paletten produziert. In der Vergangenheit wurde ein Teil des Holzes hierfür aus der Ukraine, Belarus und Russland importiert. 10 Millionen Paletten wurden aus diesen Ländern sowie 10 Millionen aus Polen und dem Baltikum importiert.

Tobias Lüffe-Baak fasst den Kern der aktuellen Problemlage im Interview zusammen: „Jede Firma, die irgendetwas produziert, muss ihre Ware auf eine Palette stellen. Ob es Lebensmittel sind, ob es Getränke sind, chemische Produkte, Autozuliefererteile. Unsere gesamte Logistik weltweit steht eigentlich auf Paletten.“


Kontakt

Über Kommentare und Anregungen Ihrerseits freuen wir uns sehr.

Archiv