Die aktuelle Situation der Holzindustrie

Schnittholz wird immer knapper

Seit einigen Wochen schon ist die Lage der Holzindustrie prekär. Denn durch die Corona-Pandemie wurden Warenströme blockiert und es kam zu globalen Wettbewerbsverzögerungen. Gleichzeitig stieg die Nachfrage an Schnittholz in den USA erheblich an. Aufgrund der andauernden Schnittholzknappheit in Deutschland können hierzulande viele Holzpackmittelhersteller und Palettenproduzenten ihre Kunden nicht mehr ausreichend mit der sogenannten C-Ware versorgen.

Klare Position des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE)

Doch wie sollen Waren transportiert werden und die Wirtschaft wieder in Schwung kommen, wenn die Verpackungsmittel fehlen? Das fragt sich auch Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) Marcus Kirschner und mahnt in einer Ende Mai veröffentlichten Pressemitteilung: „Ohne Holzpackmittel und Paletten wird der Aufschwung in Deutschland nicht seine gesamte Kraft entfalten können. Das sehen wir in Teilen schon jetzt, da die Industrie nur noch von 8 % der HPE-Betriebe wie gewohnt beliefert werden können, in Teilen auch gar nicht mehr. Lieferrückstände nehmen zu. Strafzahlungen wegen Lieferverzug für die Industrie werden geltend gemacht. Holz-packmittelbetriebe müssen ihre Produktion drosseln, aussetzen und in Kurzarbeit gehen, weil Schnittholz-Sortimente nicht mehr und auch nicht absehbar verfügbar sind“.

Exportwirtschaft und Inlandsversorgung sind bedroht

Der Mangel an Schnittholz betrifft also nicht nur die oft zuerst öffentlich diskutierte Baubranche, sondern wirkt sich schon jetzt auf weitere Branchen aus, wie die Automobilindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die Elektroindustrie, die chemische Industrie oder den Lebensmittelsektor. Langfristig wird sich die Lage im Inland sowie in der Exportwirtschaft nur weiter zuspitzen, erwartet der HPE. Denn schließlich sind die durch den Bundesverband vertretenen Herstellerbetriebe Verbraucher von 25 % des in Deutschland produzierten Schnittholzes. 

HPE schlägt 12-Punkte-Plan als Lösung vor

Politische Unterstützung seitens unseres Bundesverbandes ist sowohl für unseren Betrieb als auch für unsere Marktbegleiter in dieser Situation unabdingbar. Der HPE hat deshalb einen 12-Punkte-Plan entwickelt. In diesem spricht sich der Bundesverband u. a. gegen Exportbeschränkungen einerseits und genauso gegen Einschlagsbeschränkungen im Forst aus. Er schlägt eine Aussetzung von Konventionalstrafen entlang der kompletten Lieferkette vor und rät zur Stärkung regionaler Wertschöpfungs- und Lieferketten. Außerdem halte er eine Bewertung des Waren-Exports des CO2-Speichers Holz und Holzerzeugnissen als Carbon-Leackage für wichtig.

Den gesamten 12-Punkte-Plan finden Sie auf der Website des HPE.


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