Klimaangepasstes Waldmanagement

Der aktuelle Zustand der Wälder 

Warum ist ein klimaangepasstes Waldmanagement wichtig? Aus dem Waldzustandsbericht 2022 des BMEL ist hervorgegangen, dass Deutschlands Wälder deutlich an den Folgen der Klimakrise leiden. Die Wälder sind strapaziert durch die Dürre und die hohen Temperaturen der letzten Jahre. Erkennbar ist der verschlechtere Zustand der Wälder an dem Kronenzustand (Kronenverlichtung) sowie dem Totholzanteil. Nur 21 % der untersuchten Bäume in unseren Wäldern weisen keine Kronenschäden auf. Der Totholzanteil befindet sich mit 3,5 Prozent, laut Waldzustandsbericht 2022, auf einem neuen Höchststand. Der Anteil der Bäume, die seit der letzten Erhebung abgestorben sind, liegt mit 6,7 Prozent höher als jemals zuvor. Die Ursachen sind Dürre- und Borkenkäferschäden, Windwurf sowie vollständiger Blattverlust.

Maßnahmen zur Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland

Die Anpassung der deutschen Wälder an die Folgen der Klimakrise stellt für die Forstwirtschaft aktuell eine der bedeutendsten Aufgaben dar. 2022 rief das BMEL ein Wald-Klima-Paket ins Leben, um diesen klimagerechten Waldumbau zu fördern. Bis 2026 stehen 900 Millionen Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds für die „Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement“ zur Verfügung. Das bundesweite Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ ist Teil dieses Paketes. Betriebe, die ihre Wälder nachweislich nach 12 vorgegebenen Kriterien bewirtschaften, erhalten eine Förderung.

Kriterien des klimaangepassten Waldmanagements

Die Ziele des klimaangepassten Waldmanagements sind der Aufbau widerstandsfähiger Wälder, die Bewahrung und Stärkung der Biodiversität, die Sicherung der Ökosystemleistungen und der Erhalt des natürlichen CO2-Speichers.

Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:

  1. Vorausverjüngung
  2. Natürliche Verjüngung hat Vorrang
  3. Verwendung standortheimischer Baumarten
  4. Natürliche Entwicklung auf kleinen Flächen zulassen
  5. Größere Baumartendiversität schaffen
  6. Verzicht auf Kahlschläge
  7. Mehr Totholz für mehr Leben
  8. Lebensräume mit Habitatbäumen schaffen
  9. Weniger Bodenverdichtung – größere Rückegassenabstände
  10. Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel
  11. Wasserhaushalt verbessern
  12. Raum für natürliche Entwicklung geben

 

Quelle: BMEL, Hintergrundinformationen zu den DWT 

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